Prenzlauer

Tierschutzverein e. V.

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Lebenszeichen von Merry

31.08.2015

Hallo, liebes Team vom Tierschutzverein!

Nun endlich wie versprochen ein paar Zeilen und Bilder über Merry.

Anfangs war es ganz schön schwierig; sie ging buchstäblich über Tische und Bänke, kein Sideboard war vor ihr sicher. Wie auch immer – sie schaffte es ohne umstehende Hilfsmittel auf einen deckenhohen Kleiderschrank.
Aber ganz schnell entdeckte sie den Keller für sich. In der ersten Woche war meine Mutter eigentlich nur am Suchen und in dem festen Wissen, dass alle Kellerfenster zu sind, musste Merry ja irgendwo sein. Zu der Zeit war ihr “sicheres Plätzchen” der 20-cm-Spalt zwischen Kellerdecke und oberstem Regalbrett.

Sie hat das Werkzeugregal zu ihrem Rückzugsort gemacht und “ihre neuen Menschen” haben schnell begriffen, dort ein Plätzchen freizuräumen und es ihr gemütlich zu machen.

Als ich mit meiner Familie wieder aus dem Urlaub zurück war, haben ihr meine Kinder aus großen Kartons zwei Höhlen gebaut, die sie über alles liebt. Der Postkarton (Bild) steht mittlerweile im Wohnzimmer und ein ca. 1-Meter-langer für den Keller mit zwei Löchern, in dem sie am liebsten tobt.

Sie frisst gut, nicht überhastet und schlingt auch nicht mehr. Vielleicht hat sie verstanden, dass ihr keiner etwas wegnimmt.

Anfassen ließ sie sich am Anfang gar nicht. Sie biss wild um sich und fauchte. Aber bald genoss sie das Kämmen mit einer Bürste, aber nur auf dem Rücken. Heben ist auch nur Sekunden und nur unter den Achseln möglich, an ihren Bauch lässt sie nach wie vor niemanden.

Nach vier Wochen “Keller-Küchen-Stuben-Arrest” haben wir es gewagt und sie in den Garten gelassen. Sie huschte sofort in eine große Hecke und nach ein paar Minuten wollte sie wieder zur Haustür rein. Das hat sich noch nicht gelegt. Sie fängt sich eine Fliege oder einen Schmetterling und will wieder rein. Erkundungen im Garten nimmt sie noch nicht vor. Aber das hat ja auch noch Zeit.

Insgesamt sind wir zufrieden. Beim Spielen haut sie schon mal zu, aber das okay und sie nimmt die Krallen auch nicht mehr raus. Ich denke, sie hat gelernt, dass “ihre Menschen” ihr nichts Böses wollen. Sie zeigt uns eben auch IHRE Grenzen, die WIR lernen müssen.

Übrigens hat sie sich nach ein paar Tagen schon ein Halsband anlegen lassen.

Liebe Grüße von Merry und ihrer neuen Familie

02.10.2015

Ja, Merry macht sich. Sicher gibt es immer wieder Situationen, die bestimmt ihrer Vergangenheit geschuldet sind, aber sie lebt ganz die freie, ungebundene Katze. Im Garten hört und sieht sie niemanden und wenn sie nicht will, dann will sie nicht; dann beißt sie auch schon mal rum. Manchmal habe ich das Gefühl, sie hat ein Problem mit Männern, der meinige und mein Sohn kommen schlecht an sie ran, dafür aber meine Tochter doppelt gut. Mittlerweile haben wir sie auch in unser Haus gelockt, beim ersten Mal ist sie panisch geworden (Hilfe, schon wieder ein neues Zuhause), aber für ein paar Minuten geht’s mittlerweile (und mit Leckerli Zwinkerndes Smiley )

Sie braucht eben vielleicht mehr Zeit, als andere – sie kann ja leider nicht erzählen ...